Inhalt BMH-Newsletter 2/2024: |
Ausstellung „gefährdet leben“ |
Hirschfeld Lectures 17 |
Publikation zu 30 Jahre Abschaffung §175 |
Queere Geschichte in der BMH |
Weitere Termine 2024 |
Externe Projekte |
Berlin, 16. August 2024 |
Helmut Metzner Liebe Leser_innen, ich freue mich, Ihnen heute unseren zweiten Newsletter im Jahr 2024 übersenden zu können. Im Mittelpunkt stehen bevorstehende Veranstaltungen sowie ein neues Buch, das die Bundesstiftung herausgegeben hat. Prof. Dr. Michael Schwartz, langjähriger Vorsitzender unseres Fachbeirats, hat seinen Vortrag bei unserer Veranstaltung vom 11. März 2024 zur Geschichte des Paragrafen 175 Strafgesetzbuch im B+S Siebenhaar Verlag veröffentlicht. Ein Buch, das ich Ihnen wärmstens zur Lektüre empfehle. Wir haben den Sommer genutzt, verschiedene Veranstaltungen in eigener Regie und auch in Kooperation mit Partner_innen für das letzte Jahresdrittel 2024 vorzubereiten: Am 5. September sind Sie herzlich eingeladen, online bei unseren Hirschfeld Lectures dabei zu sein: In der 17. Veranstaltung unserer Vortragsreihe spricht der Journalist und Podcaster Konstantin Kropotkin mit Loki von Dorn über die Lebenswirklichkeiten geflüchteter, russischsprechender Queers. Im November setzen wir ein weiteres Format fort, das sich in diesem Jahr bereits bewährt hat: In der Geschäftsstelle der BMH spricht der Doktorand Leo Ryzcko über seine Arbeit zu Geschlecht, Sexualität und Kolonialität in queeren deutschen Zeitschrift des frühen 20. Jahrhunderts. Aufmerksamkeit verdienen auch die (Vor-) Ankündigungen von verschiedenen kleineren, aber ebenso lohnenswerten Veranstaltungen zu Themen wie der Rolle queerer Zeitzeug_innen in Archivprojekten oder auch queere, intersektionale Perspektiven. Besonders erwähnen möchte ich eine Veranstaltung aus unserer Externen Projektförderung: Am 11. September 2024 lädt die Harry-Graf-Kessler Gesellschaft zu einem Symposium in die Freie Universität Berlin. Allen, die zu diesen Angeboten beitragen, danke ich sehr für Ihr Engagement. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre unseres Newsletters. Meine herzlichen Grüße an Sie. Ihr |
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Wanderausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933-1945“ | ||
Nächste Stationen der Wanderausstellung: Hannover, Münster/Westf. und München.Nach Stationen in Berlin, der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, in Bielefeld und Hamburg gastiert unsere Ausstellung demnächst in weiteren Städten. Die nächsten Stationen sind: 22. September – 8. Oktober 2024 14. Oktober – 3. November 2024 8. November 2024 – 8. Januar 2025 9. Januar – 17. Februar 2025 18. Februar – 24. März 2025 Alle feststehenden Stationen der Wanderausstellung finden Sie stets auch in unserem Ausstellungskalender online. |
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Hirschfeld Lectures 17 | ||
Onlinegespräch zu Lebenswirklichkeiten queerer, russischsprechender Geflüchteter – Do. 5. September 2024„Vom Kampf für ein offenes Leben.“ Donnerstag, 5. September 2024 Mit Loki von Dorn! Im September 2024 gibt es eine neue Ausgabe unserer Veranstaltungsreihe „Hirschfeld Lectures“. Bereits zum 17. Mal organisieren wir in diesem Rahmen eine Veranstaltung zu einem zentralen Stiftungsthema. Dieses Mal spricht der Journalist und Podcaster Konstantin Kropotkin mit Loki von Dorn, einer Protagonist_in des Kooperationsprojekts „Queer-Gespräche“ von Quarteera e.V. und der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Das Podcast-Projekt erzählt in einfühlsamen Dialogen die Lebensgeschichten und -wirklichkeiten russischsprechender, queerer Geflüchteter sowohl in den Heimatländern und auf der Flucht als auch heute in Deutschland. Bei der Online-Veranstaltung am 5. September haben Sie nun die einmalige Möglichkeit, live und direkt die Lebenswirklichkeiten Loki von Dorns kennenzulernen: Im Blickfeld des Onlinegesprächs stehen sowohl die Erfahrungen in von Dorns Heimatland Ukraine als auch heute in Deutschland, wo sich von Dorn unter anderem im Verein „Kwitne Queer“ engagiert. Das Gespräch wird über Zoom-Webinar geführt. https://us02web.zoom.us/j/88056537522 Die gesamte Veranstaltung wird simultan ins Deutsche übersetzt. Die Veranstaltung ist selbstverständlich für Sie #kostenfrei. Zum Hintergrund: Konstantin Kropotkin hat die „Queer Gespräche“ 2022 ins Leben gerufen und wurde dabei von Quarteera e.V. und uns finanziell und konzeptionell unterstützt. Zunächst sind im Projekt Podcastfolgen auf Russisch entstanden. Diese wurden transkribiert und anschließend ins Deutsche übersetzt. Ende 2024 erscheinen dann weitere lebensgeschichtliche Porträts russischsprechender, geflüchteter Menschen auf Deutsch im Wallstein Verlag. Hier geben wir seit über zehn Jahren die Reihe ‚Hirschfeld Lectures‘ heraus. Hinweis: Ursprünglich war die Veranstaltung für Juni 2024 geplant. Aus organisatorischen Gründen mussten wir das Online-Gespräch in den September verlegen. |
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30 Jahre Abschaffung §175 / 35 Jahre ohne § 151 StGB-DDR | ||
Neuerscheinung: Michael Schwartz „Eine Schmach verschwindet“„Eine Schmach verschwindet“: Der lange Weg zur Beseitigung des Sonderstrafrechts für Homosexuelle in Deutschland 1968/69 bis 1989/94 von Michael Schwartz ist jetzt im B+S Siebenhaar Verlag erschienen. Mit der Aufhebung des §175 StGB im Jahr 1994 endete eine 123-jährige Ära strafrechtlicher Diskriminierung homosexueller Männer in Deutschland. In „Eine Schmach verschwindet“ beleuchtet der Historiker Michael Schwartz den langen und steinigen Weg zur Abschaffung dieses homophoben Sonderstrafrechts, das Generationen von Männern geprägt und geschädigt hat. Herausgegeben von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, zeigt das Buch auch, wie dieser Kampf zur Emanzipation und zu einem größeren gesellschaftlichen Bewusstsein beitrug. Das Buch ist über den Online-Shop des Verlags oder in der Buchhandlung Ihres Vertrauens erhältlich. |
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Queere Geschichte in der BMH | ||
Vortrag von Leo Ryczko: „Verflochtene Imaginationen: Geschlecht, Sexualität und Kolonialität in queeren deutschen Zeitschriften des frühen 20. Jahrhunderts“Der Vortrag untersucht die Darstellung und Bedeutung kolonialer, rassistischer und orientalistischer Motive in queeren deutschen Zeitschriften aus der Zeit von 1896 bis 1933. Er zielt darauf ab, die komplexen Verflechtungen von Geschlecht, Sexualität und race im Kontext der deutschen Kolonialherrschaft zu beleuchten. Es wird wird aufgezeigt, wie diese Kategorien miteinander interagieren und welche Auswirkungen sie auf die queeren Identitäten in den Zeitschriften dieser Epoche haben. Die Untersuchung Leo Ryzckos basiert auf einer Auswahl bedeutender queerer deutscher Zeitschriften, darunter Die Freundin, Die Freundschaft und Der Eigene. Der Vortrag bietet eine differenzierte Analyse der queeren Diskurse und deren Verknüpfung mit kolonialen und rassistischen Narrativen. Ziel ist es, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Unterdrückungsmechanismen zu verdeutlichen und ein tieferes Verständnis für die kolonialen Spannungen und deren Reflexion in queeren Publikationen dieser Zeit zu schaffen. Leo Ryczko ist Doktorand der Geschichtswissenschaft an der Freien Universität Berlin und promoviert über koloniale Motive in queeren Zeitschriften des späten Kaiserreichs und der Weimarer Republik sowie über Verweise auf außereuropäische queere Praktiken in sexualwissenschaftlichen Publikationen zu diesen Zeiten. Bei seinem Vortrag am 20. November 2024 um 16.00 Uhr berichtet er von seinen aktuellen Forschungsergebnissen. Ort: Besprechungsraum der BMH Da der Raum auf max. 25 Personen begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung an charlotte.schuckmann@mh-stiftung.de. Aber keine Sorge: Wir zeichnen den Vortrag auf und stellen ihn anschließend zum Nachhören auf unsere Webseite. |
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Weitere, geplante Termine 2024 | ||
„LGBTqoui“ – Workshops + Panel
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Von der BMH geförderte, externe Projekte | ||
Symposium Harry-Graf KesslerAm Mittwoch, 11. September 2024 findet an der Freien Universität Berlin das Symposium „Harry Graf Kessler – Isnider/Outsider: Homosexualität in der Weimarer Republik“ statt, organisiert durch die Harry-Graf-Kessler-Gesellschaft: Von 18 bis 22 Uhr wird im Hörsaal 1B der Rostlaube (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) ein neuer Zugang zum Verständnis von Kesslers Leben und Werk erschlossen. Hier finden Sie alle Infos zum Symposium am 11.9.2024. Harry Graf Kessler (1868-1937) war eine zentrale Figur der Gesellschaft mit vielseitigen Kontakten und bedeutenden Projekten. Trotz seiner prominenten Stellung blieb seine Homo- und Bisexualität von der Forschung bisher weitgehend unbeachtet. Ziel des Symposiums ist es, diese Aspekte seines Lebens zu beleuchten und die Lebenswirklichkeit des Protagonisten vor diesem Hintergrund zu rekonstruieren. Das Programm bietet Vorträge von Dr. Björn Weigel und Dr. Tilman Krause sowie eine anschließende Diskussion, moderiert von Sabine Carbon. Dieses Projekt wird im Rahmen unserer Externen Projektförderung 2024 gefördert. Wer mehr über die Fördermöglichkeiten der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld wissen möchte, findet hier alle Informationen. |