Inhalt BMH-Newsletter 1/2023:
Öffentliche Ausschreibung
Vorschau
Rückblick
Neue Mitarbeiter_innen
Sonstiges
Berlin, 16. Juni


Helmut Metzner

Liebe Leser_innen,

ich freue mich, Ihnen heute unseren neuen Newsletter vorstellen und wärmstens zur Lektüre empfehlen zu dürfen.

Ganz aktuell läuft gerade unsere Öffentliche Ausschreibung zur Gestaltung, Produktion und Durchführung der Ausstellung „Queere Menschen im Nationalsozialismus“ (so der von den Kurator_innen gewählte Arbeitstitel). Meine persönliche Bitte dabei an Sie: Erzählen Sie interessierten Personen davon! Wir freuen uns auf spannende Angebote bis zum 30. Juni.

Die Ausstellung ist, wie auch die für den Herbst geplante Veröffentlichung der Hirschfeld Lectures, eine Fortsetzung unserer Arbeit, die wir im Rahmen der Gedenkstunde für die queeren Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag am 27.1. leisten durften. Hier empfehle ich sehr: Die kompakte Rückschau auf die beiden Veranstaltungen Ende Januar in diesem Newsletter – natürlich mit praktischen Links zu weiteren Informationen.

Auch unsere Initiative „Fußball für Vielfalt“, die 2023 seit 10 Jahren besteht, wird unsere Arbeit in der zweiten Jahreshälfte prägen. Wir geben Ihnen dazu einen Vorausblick.

Wir blicken für Sie auch nochmal auf unsere Online-Veranstaltungen zum Thema Selbstbestimmungsgesetz vom 8. Februar und 15. Mai zurück und haben Ihnen die Videos der aufgezeichneten Veranstaltungen verlinkt.

Das Selbstbestimmungsgesetz ist – neben der Mitarbeit in den Arbeitsgruppen zum Aktionsplan Queer Leben der Bundesregierung – eines der queerpolitischen Themen, die unseren (auch nicht öffentlich sichtbaren) Einsatz fordern. Wir sind erleichtert, dass nun endlich ein Gesetzentwurf vorliegt und die Verbände dazu Stellung nehmen konnten. Neben der grundsätzlichen Begrüßung dieses wichtigen Gesetzesvorhabens der Ampelregierung, müssen auch die von den Verbänden geäußerten Bedenken bzgl. einiger Teile des Entwurfs im weiteren Gesetzgebungsprozess berücksichtigt werden.

Last but not least: Auch unsere große Präsenzveranstaltung „Ausgelöscht. Verloren. Wiederentdeckt. 90 Jahre Zerstörung des Instituts für Sexualwissenschaft“ vom 10. Mai 2023 in der Staatsbibliothek zu Berlin können Sie online noch einmal nachsehen – und damit das gemeinsame Gedenken Revue passieren lassen.

Ich wünsche Ihnen nun viel Freude bei der Lektüre unseres Newsletters und der weiteren verlinkten Inhalte.

Meine herzlichen Grüße an Sie.

Ihr

Helmut Metzner


ÖFFENTLICHE AUSSCHREIBUNG

„Gestaltung, Produktion und Durchführung der (Wander-) Ausstellung ‚Queere Menschen im Nationalsozialismus‘ (Arbeitstitel)

Textgrafik mit farbigem Hintergrund. Text:

Unsere Öffentliche Ausschreibung (Kurztitel #AusBund2023) ist am Donnerstag, 15. Juni 2023 gestartet.

Angebotsfrist ist der 30. Juni 2023, 23:59 Uhr.

Die geplante Ausstellung schließt an die Gedenkstunde im Deutschen Bundestag für die queeren Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023 an.

Die Eröffnung der Ausstellung soll bereits am 29. November 2023 stattfinden.

Die Schirmelternschaft übernehmen die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bärbel Bas und der Bundesminister der Justiz, Dr. Marco Buschmann.

Wir freuen uns auf zahlreiche Angebotszuschriften.

Sagen Sie es gerne weiter!

Alle Informationen und Unterlagen zur Ausschreibung finden Sie hier!


VORSCHAU

Veröffentlichung Hirschfeld Lectures im Herbst

Logo 'Hirschfeld Lectures'

Gleichzeitig zur Eröffnung der geplanten Ausstellung „Queere Menschen im Nationalsozialismus“ (Arbeitstitel) wird eine neue Hirschfeld Lectures erscheinen: Hierin dokumentieren wir die Reden der Gedenkveranstaltungen vom 26. und 27. Januar 2023.

Dies werden die Vorträge vom 26.1. von Prof. Dr. Martin Lücke (FU Berlin) und Prof. Dr. Katharina Mangold (Europa Universität Flensburg) sein. Gleichzeitig werden Sie in der neuen Publikation auch die Reden der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, sowie der Zeitzeug_innen und Gedenkredner_innen im Plenarsaal des Deutschen Bundestags zur offiziellen Gedenkstunde für die queeren Opfer des Nationalsozialismus am 27.1. nachlesen können.

Wir freuen uns, dass wir für unsere Publikationsreihe Hirschfeld Lectures weiterhin den renommierten Wallstein Verlag an unserer Seite wissen.

Eine Übersicht der bislang in dieser Reihe erschienenen Bände finden Sie hier.


10 Jahre „Fußball für Vielfalt“

Logo 'Fußball für Vielfalt'

Nachdem wir im vergangenen Jahr dank einer Großspende sowohl 3 Fachkonferenzen in Bochum, Berlin und Freiburg fördern konnten, wird in diesem Herbst auch der wissenschaftliche Sammelband zu „Fußball für Vielfalt“ im Verlag Barbara Budrich erscheinen.

Im Herbst ist es dann 10 Jahre her, dass die Bundesstiftung einst mit „Fußball für Vielfalt“ gestartet war.
Aus diesem Anlass geht zum einen neue Webseite der Initiative online. Dabei integrieren die Inhalte aus 10 Jahren Stiftungsarbeit für die Akzeptanz insbesondere sexueller Vielfalt im (Fußball-)Sport in unsere Hauptseite www.mh-stiftung.de.

Gleichzeitig planen wir aktuell eine Diskussionsveranstaltung im Oktober 2023, auf der wir mit Kooperationspartner_innen und weiteren wichtigen Playern aus dem Bereich des Sports, die Zukunft der Arbeit für die Akzeptanz von queeren Lebensweisen im Fußball und anderen Sportarten erörtern wollen. Mehr dazu demnächst in unseren Social Media Kanälen.


RÜCKBLICK

„Gedenken bedeutet Handeln“ – 26. Januar 2023

Textgrafik mit farbigem Hintergrund. Text:

Am 26. Januar 2023 fand der Vortrags- und Diskussionsabend „Gedenken bedeutet handeln!“ zu Fragen von Verfolgung, Widerstand und Selbstbestimmung queerer Menschen in Vergangenheit und Gegenwart im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Deutschen Bundestags statt. Anlass war die Gedenkstunde im Deutschen Bundestag am 27. Januar 2023, die erstmals den LSBTIQ* Personen gedenkt, die während des Nationalsozialismus ausgegrenzt, diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden.

Auf dem Programm standen Vorträge und eine Podiumsdiskussion, u.a. mit Prof. Dr. Martin Lücke von der FU Berlin und Prof. Dr. Anna Katharina Mangold von der Europa-Universität Flensburg. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas durchgeführt.

Die Begrüßungsworte der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas können Sie hier auf den Seiten des Bundestags nachlesen.

Für weitere Infos dazu auf unserer Webseite klicken Sie hier.


Gedenkstunde für die queeren Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag – 27. Januar 2023

Textgrafik mit farbigem Hintergrund. Text:

Am 27. Januar 2023 fand im Deutschen Bundestag anlässlich des Holocaust-Gedenktags eine Gedenkstunde statt, bei der in diesem Jahr erstmals sexuelle und geschlechtliche Minderheiten, die Opfer des NS-Regimes wurden, im Mittelpunkt standen.

Nach einer Ansprache durch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sprach die Holocaust-Überlebende Rozette Kats im Plenum des Deutschen Bundestags. Desweiteren wurden die Biografien von Marie Pünjer und Karl Gorath vorgestellt. Karl Gorath (1912-2003) überlebte als schwuler Mann die nationalsozialistische Gewaltherrschaft.* Die lesbische Jüdin Mary Pünjer (1904-1942) war unter dem Vorwand der „Asozialität“ im Jahr 1940 als „Lesbierin“ verhaftet worden. Nach Internierung im Konzentrationslager Ravensbrück, wurde sie 1942 in der „Euthanasie“-Anstalt Bernburg an der Saale ermordet.

Klaus Schirdewahn, der selbst 1964 nach §175 verurteilt wurde, hielt eine Gedenkrede.

Mehr Infos und den aufgezeichneten Live-Stream der Gedenkstunde finden Sie hier auf den Seiten des Deutschen Bundestags.


„Geschlechtliche Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht! Warum wir das Selbstbestimmungsgesetz dringend brauchen“ – 8. Februar 2023

Textgrafik mit farbigem Hintergrund. Text:

Bei der Online-Veranstaltung am 8. Februar 2023 haben Expert_innen zur aktuellen gesetzlichen Lage und deren Auswirkungen auf trans*, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen informiert.

Außerdem wurden Aspekte des geplanten Selbstbestimmungsgesetzes diskutiert und anschließend die Fragen der Zuschauenden beantwortet. Auf dem Podium waren Anna-Katharina Mangold, Mitglied des Fachbeirats der BMH, Charlotte Wun von Intergeschlechtliche Menschen e.V. (IMeV) und Kalle Hümpfner vom Bundesverband Trans* (BVT*). Kooperationspartner_innen waren BVT* und IMeV.

Hier können Sie die Onlineveranstaltung noch einmal anschauen.


„Geschlechtliche Selbstbestimmung – Was sagt die Bundespolitik?“ – 15. Mai 2023

Textgrafik mit farbigem Hintergrund. Text:

…so lautete die Kernfrage der Online-Diskussion mit Mitgliedern des Bundestags zum aktuellen Stand des Selbstbestimmungsgesetzes am 15. Mai 2023. Diskutiert haben Jan Plobner von der SPD, Tessa Ganserer von den Grünen, Jürgen Lenders von der FDP und Kathrin Vogler von den Linken.

Die Veranstaltung fand anlässlich der Trans* Inter* Nicht-binären TINT.SH-2023-Tagung in Schleswig Holstein statt. Kooperationspartner_innen waren die HAKI e.V., Intergeschlechtliche Menschen e.V., Trans SH e.V. und die BMH.

Für Informationen zur Veranstaltung von HAKI e.V. klicken Sie hier!

Hier können Sie die Veranstaltung komplett als Online-Video auf Youtube anschauen.


90 Jahre Zerstörung Institut für Sexualwissenschaft – 10. Mai 2023

Textgrafik mit farbigem Foto-Hintergrund. Text:

Anlässlich 90 Jahre Zerstörung des Instituts für Sexualwissenschaft fand am 10. Mai 2023 eine Gedenkveranstaltung in der Staatsbibliothek Berlin statt. „Ausgelöscht. Verloren. Wiederentdeckt“, unter diesem Titel wurde den rund 220 Gäst_innen ein vielseitiges Programm mit Grußworten, Vortrag, Diskussionsrunden und Lesungen geboten.

Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Magnus Hirschfeld Gesellschaft, der Staatsbibliothek zu Berlin, dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie QueerSearch umgesetzt.
Weitere Infos zur Veranstaltung, sowie Fotos und einen kompletten Videomitschnitt (2:02 Stunden) finden Sie hier

Zur Pressemitteilung der BMH zur Veranstaltung geht es hier entlang.

Parallel wurde eine Ausstellung in der Staatsbibliothek Berlin kuratiert, welche Sie hier online einsehen können.

Am gleichen Tag zuvor haben wir uns an der Veranstaltung „Durch Licht zur Nacht“ der Staatsbibliothek zu Berlin anlässlich 90 Jahre Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz in Berlin beteiligt. Prominente, Kulturschaffende und Aktivist_innen lasen unter anderem aus damals verbrannten Werken von Autor_innen wie Oskar Maria Graf, Salomo Friedlaender oder Irmgard Keun. Auf Wunsch der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld las die stellvertretende BMH-Kuratorin Tessa Ganserer aus einem Brief, den Dr. Magnus Hirschfeld aus dem französischen Exil an seine Cousine schrieb.

Das Programm der Veranstaltung auf dem Bebelplatz finden Sie hier (Webseite der Staatsbibliohtek).


Neue Mitarbeiter_innen

Karoline Punke

Seit dem 12. Juni 2023 hat Karoline Punke in der Stelle „Assistenz der Geschäftsführung / Externe Projektförderung“ angefangen. Karoline unterstützt zukünftig diese beiden wichtigen Bereiche auf einer halben Stelle.

Hier finden Sie eine Übersicht über das Team der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld.


Sonstiges


Studierende der Uni Münster erarbeiten Strategie für Start auf dezentraler Plattform „Mastodon“

Logo Mastodon

Bislang informiert die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld ihre Follower_innen fortlaufend über die Social-Media-Kanäle Facebook, Twitter und Instagram. Nicht nur in jüngster Zeit gab und gibt es unterschiedliche Kritik an diesen kommerziellen Plattformen – Stichworte: Hatespeech, Abhängigkeit von instranparenten Algorithmen, Filterblasen, etc.

Mit Blick in die Zukunft lotet gerade eine Studierendengruppe des Instituts für Kommunikationswissenchaft der Universität Münster für die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld aus, welche Möglichkeiten das dezentrale, nicht-kommerzielle soziale Netzwerk Mastodon bietet. Ziel ist es, gemeinsam mit anderen queeren Organisationen in näherer Zukunft auf dieser Plattform zu starten.


*Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Newsletters hatten wir die Biografie von Karl Gorath, dem am 27.1. im Deutschen Bundestag gedacht worden ist, falsch wiedergegeben. Richtig ist: Karl Gorath überlebte die nationalsozialistischen Greuel. Unseren Fehler bitten wir zu entschuldigen und haben ihn in dieser Web-Version korrigiert.