Herzlich willkommen bei der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH). Auf dieser Seite bekommen Sie einen ersten Überblick über unsere Ziele, Arbeitsschwerpunkte, Fördertätigkeit, Veranstaltungsarbeit, unsere Strukturen und Personen, unser Vermögen und Finanzierung, Kooperationspartner_innen und die Transparenz unserer Arbeit.
Über das Hauptmenü oben finden Sie noch mehr Details zum Forschungs- und Bildungsprogramm, unserer Satzung und unserer Stiftungsordnung, unserer Vermögensanlage sowie die relevanten Angaben zur Transparenz unserer Arbeit.
Wissen schafft Akzeptanz.

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) wurde am 27. Oktober 2011 von der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium der Justiz, errichtet. Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Berlin (Bild rechts: Eingang zum Bürogebäude in dem die BMH ihren Sitz hat). Benannt ist die BMH nach dem Arzt, Sexualforscher und Mitbegründer der ersten deutschen Homosexuellenbewegung Magnus Hirschfeld (1868-1935).
ZIELE
Die Stiftung hat zum Ziel, an Magnus Hirschfeld zu erinnern, Bildungs- und Forschungsprojekte zu fördern und einer gesellschaftlichen Diskriminierung von queeren Personen in Deutschland entgegenzuwirken. Die Stiftung will dabei die Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, intergeschlechtlichen und weiteren Menschen fördern, die heterosexuellen, zwei- oder cisgeschlechtlichen Vorstellungen nicht entsprechen.
SCHWERPUNKTE
Die Arbeit der Stiftung stützt sich auf drei Pfeiler: Forschung, Bildung und Erinnerung. Die Satzung sowie das Forschungs- und Bildungsprogramm beschreiben die Details der Stiftungsaufgaben und -tätigkeit.
Seit Februar 2015 arbeiten im Sinne des Forschungs- und Bildungsprogramms zwei Referate in der BMH: Das Referat Gesellschaft, Teilhabe und Antidiskriminierung und das Referat Kultur, Geschichte und Erinnerung. Seit 2019 ist das Referat Medienarbeit und Veranstaltungsmanagement hinzugekommen.
Schwerpunkt Forschung
Die Stiftung fördert die Erforschung geschlechtlicher und sexueller Diversität. Dabei geht es um Perspektiven der Sozial-, Gesundheits-, Politik- und Geschichtswissenschaft ebenso wie der Sexual- und Kulturwissenschaft und der Psychologie. Einbezogen sind auch die neuere Frauen- und Männerforschung. Die Stiftung will gezielt Impulse geben und die Vernetzung fördern. Unterstützt werden sollen auch die Arbeit von Archiven sowie Publikationen über die Erkenntnisse aus Bildungs- und Forschungsprojekten. Mittel- und längerfristige Ziele sind zudem der Aufbau einer Forschungsdatenbank mit Universitäten und Archiven sowie ein eigenes Stipendienprogramm der BMH. Die Stiftung setzt Akzente in folgenden Forschungsfeldern:
Geschichte
Die BMH fördert die Erforschung der Geschichte der LSBTIQ*, ihrer Diskriminierungen, Repressionen und Verfolgungen, ihrer gesellschaftlichen Emanzipationsprozesse (zum Beispiel Homosexuellenbewegungen) sowie ihres Alltags – vornehmlich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur heutigen Zeit.
Diversität
Die Stiftung fördert die Erforschung der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt queerer Lebensformen sowie der Nützlichkeit und Sinnhaftigkeit der Anerkennung von Diversität für ökonomische, politische, soziale und kulturelle Kontexte.
Intersektionalität
Die BMH fördert die Erforschung des Zusammenwirkens identitätsgenerierender Kategorien – vor allem Geschlecht/Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, soziale, ethnische und religiöse Zugehörigkeit, Alter und Behinderung – und der Prozesse der Stereotypisierung sowie der ideologischen Ein- und Ausblendung solcher Kategorien. Darüber hinaus beteiligt sich die Stiftung als Drittmittelgeberin an externen, dem Stiftungszweck dienenden Forschungsprojekten.
Schwerpunkt Bildung
Einhergehend mit dem Forschungsprogramm sieht die BMH in der Initiierung und Förderung von Maßnahmen und Projekten der LSBTIQ*-lebensweltorientierten Bildungsarbeit in Deutschland sowie deren Evaluation eine wichtige Aufgabe. Durch den Ausbau und die Vernetzung der Schulaufklärungsprojekte, die Jugend- und Erwachsenenbildung sowie der Bildungsarbeit, die sexuelle Vielfalt thematisiert, soll die Akzeptanz von LSBTIQ* unter anderem in Schule und in der Arbeitswelt gefördert werden. Das Projekt „Refugees & Queers“ leistet seit 2016 politische Bildung an der Schnittstelle von LSBTIQ* und Flucht/Migration/Asyl“.
Im Bildungsbereich kooperiert die Stiftung zum Beispiel mit der Stiftung Akademie Waldschlösschen: Gemeinsam wurden bereits Seminare und Fortbildungen zur Lebenswelt von LSBTIQ* in der Hirschfeld-Akademie angeboten.
Schwerpunkt Erinnerung
Die BMH unterstützt oder initiiert Veranstaltungen an Gedenk- und Aktionstagen. Beispiele hierfür sind unter anderem der Geburts- und Todestag von Magnus Hirschfeld (14. Mai, z.B. an der Hirschfeld-Stele in Berlin-Charlottenburg), Gedenktage im Zusammenhang mit der NS-Diktatur sowie der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT, 17. Mai). Seit 2023 erinnert die Wanderausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933-1945“ an die Verfolgung und das Leben queerer Personen während des Nationalsozialismus sowie die Nachwirkungen dessen.
Ein zentrales Projekt zur Erinnerung an lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und intergeschlechtliche sowie queere Personen stellt das Archiv der anderen Erinnerungen dar. Das Videoarchiv sammelt mit Unterstützung von Bundesländern (zum Beispiel dem Land Berlin), Archiven, Universitäten und weiteren Einrichtungen und Verbänden queere Lebensgeschichten.
Das Kooperationsprojekt mit dem Institut für Zeigeschichte München-Berlin (IfZ) zur Erforschung der Verfolgung und Repression von LSBTIQ* hat ebenfalls einen Erinnerungs- und Bildungsauftrag.
FÖRDERUNG
Im Rahmen des Forschungs- und Bildungsprogramms fördert die BMH seit 2012 zahlreiche externe Projekte finanziell. Einmal jährlich entscheidet die Stiftung über ihre Projektförderung. Die Bewilligung von Zuwendungen richtet sich nach den finanziellen Möglichkeiten der Stiftung und den inhaltlichen Prioritäten, die durch die Gremien im Rahmen des gesetzlichen Auftrages der Stiftung benannt werden.
VERANSTALTUNGEN
Die Stiftung führt sowohl regelmäßige Verstaltungen als auch solche zu besonderen Anlässen, teils gemeinsam mit Kooperationspartnern, durch. Dazu gehören unter anderem wissenschaftliche Vorträge wie zum Beispiel die Hirschfeld-Lectures sowie Symposien und Gedenkveranstaltungen.
Die Hirschfeld Lectures sind eine von der Stiftung getragene wissenschaftliche Vortrags- und Schriftenreihe, deren Publikationen im Wallstein Verlag erscheinen. Die Stiftung organisiert eigene Symposien und weitere Veranstaltungen – zum Beispiel in Gedenken an Magnus Hirschfeld und sein Institut für Sexualwissenschaft 1919-1933, für die Verfolgten und ermordeten queeren Menschen im Nationalsozialismus oder zu queerer Vielfalt in der Bildungsforschung. Auch Buchpremieren und Lesungen sowie Fachvorträge in kleinerem Rahmen gehören zum Veranstaltungsrepertoire der Stiftung. Bereits in den ersten Jahren nach Gründung veranstaltete die BMH 2013 den 1. LSBTTIQ-Wissenschaftskongress „Gleich-Geschlechtliche Erfahrungswelten“.
STRUKTUREN UND PERSONEN
An der Planung und Durchführung der Projekte, die dem Erreichen der Stiftungsziele dienen, sind drei Gremien (Organe) der Stiftung beteiligt: Das Kuratorium, der hauptamtliche Vorstand und das Team in der Geschäftsstelle sowie der Fachbeirat. Den Vorsitz des Kuratoriums hat die_der amtierende Bundesjustizminister_in inne.
Das Kuratorium fasst die wesentlichen Beschlüsse der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und überwacht die Arbeit des Vorstands. Es besteht aus Mitgliedern, die vom Deutschen Bundestag, von fünf Bundesministerien sowie von neun LSBTIQ*-Organisationen gewählt beziehungsweise benannt werden. Sie sind ehrenamtlich tätig. Der Zustimmung des Kuratoriums bedürfen insbesondere: Entscheidungen über die Grundzüge des Forschungs- und Bildungsprogramms; die Vergabe der Stiftungsmittel für Forschungsaufträge und Bildungsarbeit; die Vermögensverwaltung sowie wichtige Haushalts- und Personalangelegenheiten.
Der Vorstand der Stiftung besteht aus einer natürlichen Person. Sie_er führt die Geschäfte der Stiftung, soweit sie nicht dem Kuratorium zugewiesen sind. Der Vorstand ist hauptamtlich für die Stiftung tätig. Eine Amtszeit beträgt 5 Jahre.
Der Fachbeirat besteht hauptsächlich aus Wissenschaftler_innen und Bildungsexpert_innen, die sich auf einem oder mehreren Fachgebieten mit Bezug zu den Stiftungszwecken einen Namen gemacht haben. Sie werden vom Kuratorium für die Amtszeit von vier Jahren gewählt und sind wie das Kuratorium ehrenamtlich tätig. Der Beirat berät insbesondere bei der Vergabe der Stiftungsmittel, indem er Gutachten zu Förderanträgen oder Stellungnahmen im Auftrag des Kuratoriums oder des Vorstands verfasst.
VERMÖGEN UND FINANZIERUNG
Die Stiftung finanziert ihre Arbeit aus den Erträgen des Stiftungsvermögens sowie anderen Zuwendungen (z.B. Spenden, selbst beantragte Fördermittel für die stiftungseigenen Projekte, weitere Drittmittel). Seit 2017 unterstützt der Bund die BMH mit einer institutionellen Förderung aus dem Haushalt des Bundesministeriums der Justiz uin Höhe von 706.000 Euro pro Jahr (Stand 2025). Die Förderung steht im Zusammenhang mit der Rehabilitierung der nach dem damaligen § 175 StGB Verurteilten. Die Stiftung darf auch Zustiftungen und Nachlässe annehmen. Das Vermögen der Stiftung belief sich zum Stichtag 31.12.2022 auf ca. 10,76 Mio. Euro.
ZUSAMMENARBEIT
Um ihre Ziele zu erreichen, arbeitet die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld mit starken Kooperationspartner_innen zusammen. Dazu gehören unter anderem: Das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ), die Akademie Waldschlösschen (Reinhausen bei Göttingen), die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (Berlin), die Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (Fachbereich LSBTI) bei der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (LADS), die Freie Universität Berlin, Spinnboden Lesbenarchiv und Bibliothek Berlin sowie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Im Wallstein Verlag (Göttingen) erscheint die Schriftenreihe der Stiftung. Ein vollständige Liste der Kooperationspartner_innen der Stiftung wird im Rahmen der Initiative Transparente Zivilgesellschaft auf dieser Webseite veröffentlicht.
TRANSPARENZ DER ARBEIT
Einmal jährlich veröffentlicht die BMH ihren Tätigkeitsbericht. Über geförderte und eigene Projekte informiert die Stiftung laufend auf ihrer Homepage und in sozialen Netzwerken (z.B. Facebook, Instagram und BlueSky), mittels Pressemitteilungen und Pressespiegel sowie auf eigenen Veranstaltungen. Die Bundesstiftung beteiligt sich zudem an der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.