Inhalt BMH-Newsletter 2/2014:
2. Charity Dinner erfolgreich
Spenden von DFB und DFL
Förderkreis gegründet
2 Referent*innen gesucht
Neuer Band der Hirschfeld Lectures
Historikertag Göttingen
Lesbische Zeitzeuginnen gesucht
Justizminister empfängt Zeitzeug_Innen
Fundraising

2. Charity Dinner erfolgreich

Charity-Dinner
Foto: BMH/Sabine Hauf

Das 2. Charity Dinner der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) am 4. September 2014 im Hotel Grand Hyatt Berlin war ein großer Erfolg. Schirmherr Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz und Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung, sowie Gastgeber und Stiftungs-Vorstand Jörg Litwinschuh begrüßten 180 Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Wirtschaft, Kultur und Medien.

Zu den Gästen gehörten DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der Präsident des Ligaverbandes Dr. Reinhard Rauball, Ex-Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger, die Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration des Landes Berlin Dilek Kolat, Bundesministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Rosa von Praunheim, Katrin Bauerfeind, Isa Gräfin von Hardenberg, Aletta von Hardenberg, Romy Haag, Judy Winter, Florentine Joop, Annabelle Mandeng, Thomas Beck, Thomas Sattelberger sowie zahlreiche Bundestags- und Landtagsabgeordnete. Weltstar Anna Maria Kaufmann begeisterte das Publikum mit ihrer eindrucksvollen Stimme und ihrem großen Charme, ZDF-Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein führte souverän durch den Abend und diskutierte mit Gästen über Homosexualität und Homophobie im Sport.

Charity-Dinner
Foto: BMH/Sabine Hauf

Die erzielten bzw. in Aussicht gestellten Spenden der Charity-Veranstaltung fließen in diesem Jahr in die Bildungs- und Forschungsinitiative „Fußball für Vielfalt – Fußball gegen Homophobie“ und in das Video-Zeitzeug_innen-Projekt “Archiv der anderen Erinnerungen“, das schwerpunktmäßig Lebensgeschichten von LSBTI* dokumentiert, die in den 1950er und 1960er Jahren strafrechtlicher Verfolgung, aber auch gesellschaftlicher Diskriminierung und Repression ausgesetzt waren.

Hirschfeld LectureMit Klaus Born nahm der erste Zeitzeuge, der im Dezember 2013 ein Videointerview gegeben hat, als Ehrengast am Dinner teil (das Bild rechts von Lars Deike zeigt ihn mit Thomas Hitzlsperger). „Geschichten wie die von Herrn Klaus Born zeigen, wie der berüchtigte § 175 des Strafgesetzbuches Leben zerstören konnte“ erklärte Heiko Maas. „Diese Schicksale zeigen, dass die Kriminalisierung faktisch auch jene traf, die selbst gar nicht verurteilt wurden. In einem gesellschaftlichen Klima der Intoleranz mussten sie sich und ihre Sexualität verstecken.“

Fußball

Spenden von DFB und DFL

Charity-Dinner
Foto: BMH/Sabine Hauf

Beim Charity Dinner überreichten DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und der Präsident des Ligaverbandes, Dr. Reinhard Rauball, einen gemeinsamen Scheck über 20.000 Euro für die Initiative „Fußball für Vielfalt“.

„Unser gemeinsames Ziel muss es weiterhin sein, dass wir in unserer Gesellschaft zu einem selbstverständlichen Umgang mit dem Thema Homosexualität kommen, ohne Vorurteile und Klischees“, sagte Niersbach. „Solange Menschen im Stadion, auf den Straßen, in Vereinen wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden oder Angst vor Nachteilen haben, werden wir als DFB aktiv und konsequent dafür eintreten, dass sich das ändert. Für Homophobie darf im Fußball kein Platz sein.“

Dr. Reinhard Rauball ergänzte: „Das Thema Homosexualität im Fußball ist lange tabuisiert worden. Nicht nur die Verbände, sondern auch die Vereine müssen einen vorurteilsfreien Umgang mit diesem Thema und einen offenen Dialog darüber anstreben. Dazu wird der Profifußball seinen Beitrag leisten.“

Mit der Bildungsinitiative „Fußball für Vielfalt“ hat die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld gemeinsam mit der Universität Vechta Bildungsmodule für Vereine und Verbände entwickelt, gerade auch für die Arbeit mit Jugendlichen. Am 17. Juli 2013 unterzeichneten erstmals gemeinsam Spitzenfunktionäre des Sports, Bundesminister und Vertreter von Fußballvereinen die „Berliner Erklärung“ gegen Homophobie und für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport. Inzwischen haben mehr als 50 Vereine, Institutionen und Firmen die Erklärung unterschrieben. Während des Dinners unterzeichnete auch AbbVie Deutschland die Erklärung. Volltext der Erklärung, mehr dazu bei blu.fm.

Abbvie
Foto: BMH/Sabine Hauf

Neuer Verein

Förderkreis gegründet

Förderkreis
Foto: BMH/Sabine Hauf

Kurz vor dem Charity-Dinner wurde der Förderkreis der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld gegründet. Der Verein mit Sitz in Berlin soll Mittel für die Stiftung beschaffen, sie unterstützen und ihre Ziele fördern. Zu den Gründer_innen gehören Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Thomas Sattelberger, der Unternehmer Harald Christ, Dr. Bertold Höcker (Superintendent Evangelischer Kirchenkreis Berlin Stadtmitte), die Menschenrechtsanwältin Seyran Ateş, taz-Chefredakteurin Ines Pohl, Gabriele Bischoff (LAG Lesben NRW), der Berlin Justizstaatssekretär Alexander Straßmeir sowie Jean-Pierre Sorrichilli, Samuel van Oostrom, Matthias Woestmann, und Torsten F. Barthel.

„Mit der Gründung des Förderkreises der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) wollen wir Gründerinnen und Gründer einen Beitrag gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität leisten und für ihre Anerkennung und Wertschätzung werben“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger, die zur Vorsitzenden des Förderkreises gewählt wurde. „Unsere Ziele sind die Einbindung gesellschaftlicher Akteure und die Stärkung der finanziellen Handlungsmöglichkeiten der BMH“. Mehr dazu bei queer.de.

Stellenausschreibung

2 Referent*innen gesucht

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt je einen/eine Referent_in für die Arbeitsbereiche Bildung und Antidiskriminierung sowie Forschung und Erinnerung. Die Stellen sind seit dem 11. September 2014 mit einem anonymisierten Bewerbungsverfahren auf www.interamt.de ausgeschrieben. Bewerbungen sind ausschließlich über diese Seite möglich. Die Stiftung ist damit die erste Bundesstiftung, die auf das von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) empfohlene und seit Jahren erprobte Verfahren umstellt, das ohne Angabe von Namen, Alter, Geschlecht und Nationalität auskommt. Mehr dazu.

Veröffentlichung

Neuer Band der Hirschfeld Lectures

Hirschfeld Lecture

Im Rahmen der Schriftenreihe Hirschfeld Lectures der Stiftung ist im Wallstein-Verlag der fünfte Band erschienen: In „Nach dem Sex? Sexualwissenschaft und Affect Studies“ beschäftigt sich Claudia Breger mit dem Spannungsfeld zwischen den Affect Studies des 21. Jahrhunderts und der positivistischen Sexualwissenschaft zur Zeit Magnus Hirschfelds.

Leben wir im 21. Jahrhundert „nach dem Sex“? Diese Frage ist in den Queer Studies vor dem Hintergrund des vielbeschworenen affective turn gestellt worden. Ausgangspunkt von Claudia Bregers Essay ist die Beobachtung, dass die Kategorie des Affekts aktuell ähnlich eingesetzt wird wie die der Sexualität im 20. Jahrhundert (zum Beispiel als subversive Kraft), dabei aber oft gegen das Sexuelle, und insbesondere das theoretische Erbe der Psychoanalyse abgegrenzt wird. Daraus ergibt sich die Herausforderung, Sex(ualität) und Affekt zusammenzudenken.

ISBN: 978-3-8353-1461-0, 56 Seiten, 9,90 Euro

Vor Ort

Historikertag Göttingen

Historikertag

Vom 23. bis 26. September findet in Göttingen der 50. Deutsche Historikertag statt. Die Bundesstiftung ist dort mit einem Gemeinschaftsstandtand mit dem Fachverband Homosexualität und Geschichte (FHG) vertreten. Stiftungs-Vorstand Jörg Litwinschuh wird die Sektion zum Thema „Von Verlierern der Moderne zu Gewinnern der Postmoderne? Die Geschichte der Homosexualität in Deutschland im 21. Jahrhundert“ am 24. September (15:15 bis 18:00 Uhr) moderieren, an der auch die Fachbeiräte der Stiftung Prof. Dr. Michael Schwartz (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin), Prof. Dr. Rainer Nicolaysen (Universität Hamburg) und Dr. Norman Domeier (Universität Stuttgart) teilnehmen.

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Mit einer Feierstunde wird am Donnerstag, den 25. September, zudem die Gedenktafel zu Ehren von Karl Heinrich Ulrichs am Gebäude Markt 5 in Göttingen erneuert. Bei der Zeremonie ab 17.30 Uhr wird Dr. Norman Domeier die Laudatio halten.

Video-Projekt

Lesbische Zeitzeuginnen gesucht

Für unser Projekt Archiv der anderen Erinnerungen, das die Erfahrungen mit Repression und Diskriminierung von LSBTI* nach 1945 in Video-Interviews dokumentiert, suchen wir lesbische Zeitzeuginnen, die uns ihre Erfahrungen aus den 1950er und 60er Jahren berichtet. Vertraulicher Kontakt: Jörg Litwinschuh, Tel. (030) 212 343 76-0, eMail zeitzeug_innen@mh-stiftung.de.

Empfang

Justizminister empfängt Zeitzeug_Innen

Auf Anregung der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld trifft sich Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz und Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung, mit Zeitzeugen zu einem Gespräch in seinem Ministerium. Am 29. September trifft er unter anderem den Zeitzeugen Klaus Born, der 1969 wegen des Paragrafen 175 StGB inhaftiert wurde.

Impressum

Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH)
Mohrenstraße 63
D-10117 Berlin
Telefon: 030 – 212 343 76-0
Telefax: 030 – 212 343 76-2
E-mail: info@mh-stiftung.de