Wann: 25.10.2017, 19 Uhr
Ort: Wilde Oscar im Lebensort Vielfalt, Niebuhrstrasse 59/60, 10629 Berlin

Substanzgebrauch und Suchterkrankungen stellen in queeren Communitys ein bedeutsames Gesundheitsrisiko dar. Nicht nur, weil queere Personen nach aktuellen Studien häufiger von Abhängigkeitsproblematiken und deren Folgen betroffen sind, sondern auch, weil sie auf eine Tradition trans*- und homofeindlicher Vorannahmen treffen. Erfahrungen gesellschaftlicher Stigmatisierung und Diskriminierung spielen dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle beim Substanzgebrauch. Gisela Wolf stellt Daten aus der aktuellen Forschung über Sucht und Substanzkonsum bei queeren Personen vor und untersucht, wie internalisierte Abwertungsprozesse und ›Selbsthass‹ mit Substanzgebrauch zusammenhängen. Sie skizziert, wie in queeren Communitys offen und respektvoll über Sucht und Substanzkonsum gesprochen werden kann und welche Umgangs- und Unterstützungsmöglichkeiten seitens der Gesamtgesellschaft hilfreich sein könnten.

Auf den Vortrag folgt eine Podiumsdiskussion mit verschiedenen Akteur_innen aus Beratung, Gesundheitssektor und Selbsthilfe. Abschließend besteht wie immer die Möglichkeit zur Diskussion.

Die Referent*in, Dr. Dipl. Psych. Gisela Wolf, ist Psychologische Psychotherapeut*in in freier Praxis in Berlin und engagiert sich u.a. in der communityorientierten Bildungsarbeit zum Thema Substanzgebrauch.

Podium:
Dr. Pum Kommattam (Psychologe, Lesbenberatung/LesMigras)
Tanya Dolis (Psychologische Psychotherapeutin mit Diplom in Sexuality, Gender and Relationship Diversity Therapy)
Arnd Bächler (Schwulenberatung)
Dirk Sander (Deutsche Aidshilfe)
Pansy Parker („Let’s Talk About Sex and Drugs“)

Moderation:
Richard Lemke (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

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Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Deutschen Aidshilfe e.V., der Schwulenberatung Berlin und der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld.

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