Wozu wir Ihre Hilfe brauchen:

Ihre Geschichte ist wichtig! Helfen Sie uns, die Geschichte des Sorgerechtsentzugs bei Müttern in lesbischen Beziehungen in Berlin sichtbar zu machen und einen Beitrag zur Aufklärung und Dokumentation lesbischer Diskriminierungsgeschichte zu leisten.

Dafür suchen wir Sie, Mütter und auch Kinder, die öffentlich über ihre Erfahrungen im geteilten und wiedervereinigten Berlin sprechen möchten. Ihre Berichte sollen dazu beitragen, die historische Diskriminierung und ihre mögliche Nachwirkung bis in die Gegenwart besser zu verstehen und aufzuarbeiten.

Sie haben Hinweise zum Thema Sorgerechtsentzug in Berlin oder sind/waren selbst betroffen? 
Dann wenden Sie sich gerne persönlich und vertraulich an die Projektleitung und Wissenschaftliche Referentin Gesellschaft, Teilhabe und Antidiskriminierung der BMH.

Wir freuen uns über jedes Interesse und behandeln Ihre Kontaktaufnahme diskret und vertrauensvoll.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Ansprechperson:

Porträtbild Charlotte von Schuckmann
Charlotte Schuckmann
Wissenschaftliche Referentin Gesellschaft, Teilhabe und Antidiskriminierung

Forschungsprojekt für das Land Berlin – Darum geht es:

Unser Forschungsprojekt erkundet alltagsgeschichtlich die Akten- und Literaturlage, die Aufschluss über das Unrecht gibt, das lesbischen Müttern durch den Entzug des Sorgerechts bei Ehescheidung widerfahren ist. Dr. Kirsten Plötz und Maria Bühner führen das Forschungsprojekt im Auftrag der BMH durch.

Im Fokus der Forschung stehen Fälle in West- wie Ostberlin im Zeitraum von Mai 1945 bis Ende 1999. Der bis Ende der 1990er Jahre drohende Entzug des Sorgerechts von lesbischen Müttern in Westdeutschland war eine der schwerwiegendsten Diskriminierungen lesbischer Liebe. Unter den betroffenen Müttern war deshalb Angst weit verbreitet – was zu einer unüberwindlichen Hürde werden konnte, lesbisch zu leben. Ob das Sorgerecht in der DDR ebenfalls wegen lesbischer Lebensweise entzogen wurde, ist zu erkunden – ebenso wie die Situation in Ostberlin zwischen 1990 und 1999.

Bereits jetzt suchen wir nach Zeitzeug_innen, die ihre Geschichte zum Sorgerechtsentzug bei lesbischen Müttern teilen möchten. Unsern Aufruf dazu finden Sie oben.

Neben dem Forschungsprojekt Plötz/Bühner können wir zudem auch zwei lebensgeschichtliche Videointerviews in unserem Oral History Projekt Archiv der anderen Erinnerungen zu führen. Die zwei so erfassten Interviews von Müttern, die in lesbischen Beziehungen leben, machen wir entsprechend der Vorgaben der interviewten Personen für Forschende und Interessierte zugänglich.

Dabei ist für uns als Projektträgerin von zentraler Bedeutung, dass alle Informationen, die uns anvertraut werden, auch ebenso vertrauensvoll behandelt werden. Die Zeitzeug_innen entscheiden selbst, in welcher Form ihre Hinweise, Informationen oder Lebensgeschichte in die verschiedenen Projektteile einfließen werden. Dabei werden sie nach einer ersten Kontaktaufnahme von unserer Ansprechperson und wissenschaftlichen Referentin Charlotte von Schuckmann beraten.

Das Projekt insgesamt soll das staatliche Unrecht, das lesbischen Müttern widerfahren ist, sichtbar machen. So leisten wir gemeinsam einen Beitrag zur Aufklärung und Dokumentation lesbischer Diskriminierungsgeschichte.

Ermöglicht wird das Projekt durch eine Förderung der Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) im Rahmen der Initiative “Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt” (IGSV).

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Textgrafik mit einem Foto im Vordergrund. Text: “3 Fragen an Historikerin Dr. Kirsten Plötz. Zum Sorgerechtsentzug bei Müttern in lesbischen Beziehungen. Foto: privat / studioline Koblenz.” Ein Porträtfoto von Dr. Kirsten Plötz befindet sich im Vordergrund. Ein Icon für Onlinevideo.

Video: 3 Fragen an Dr. Kirsten Plötz

In diesem ca. 16 minütigen Video lernen Sie nicht nur die Historikerin Dr. Kirsten Plötz kennen, sondern hören von ihr spannende Fakten zum Themenkomplex Sorgerechtsentzug bei Müttern in lesbischen Beziehungen.

In unserem kurzen Online-Video beantwortet Dr. Plötz sehr anschaulich,

  • was es für die betroffenen Mütter konkret bedeutet hat, dass ihnen das Sorgerecht genommen wurde bzw. sie davon bedroht waren,
  • auf welchen rechtlichen Grundlagen der Sorgerechtsentzug fußte und wie sich diese im Verlaufe der jüngeren Geschichte geändert haben sowie
  • wann und warum diese Praxis des Sorgerechtsentzugs in Deutschland endete.
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Falls das Video auf Grund Ihrer Browsereinstellungen nicht angezeigt wird, gelangen Sie über folgenden Link direkt zum Video auf Youtube: https://youtu.be/j9Uw9ImZZ9s.

Titelseite des Forschungsberichts „… IN STÄNDIGER ANGST …“ Text:

Forschungsprojekt zum Sorgerechtsentzug bei Müttern in lesbischen Beziehungen in Rheinland-Pfalz (Dr. Kirsten Plötz, 2021)

In Rheinland-Pfalz hat die Historikerin Dr. Kirsten Plötz die Studie „…in ständiger Angst…“ zum Sorgerechtsentzug bei Müttern in lesbischen Beziehungen durchgeführt und im Jahr 2021 ihre Forschungsergebnisse veröffentlicht.

Das Land Rheinland-Pfalz hatte das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin zusammen mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld mit der Studie beauftragt, die dann von Dr. Kirsten Plötz durchgeführt wurde.

Interviewprojekt „Archiv der anderen Erinnerungen“

Seit 2013 hat die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld bereits mehr als 100 queere Lebensgeschichten in Form von Videointerviews gesammelt. Die Interviews stehen für Forschung und Bildung zur Verfügung. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich, dass dies von den Interviewten selbst auch so freigegeben wurde.