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Veränderung setzt in den Köpfen an: Die Initiative „Fußball für Vielfalt“ auf einen Blick

Fußball, der Volkssport Nr. 1 in Deutschland, verbindet die unterschiedlichen Kulturen, Generationen, Alters-, Berufs-, Bildungs- und Einkommensgruppen und ist ein wichtiges Feld für Antidiskriminierungsarbeit. Denn Fußball kann im Umgang mit der Vielfalt sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten Motor für Veränderungen sein – hin zu mehr Respekt, Akzeptanz und Fair Play im Sport und in der Gesellschaft. Die Bildungs- und Forschungsinitiative „Fußball für Vielfalt – Fußball gegen Homofeindlichkeit“ der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Martin K.W. Schweer, wissenschaftlicher Leiter der sportpsychologischen Beratungsstelle „Challenges“ an der Universität Vechta, widmete sich zwischen 2013 und 2023 der Enttabuisierung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Profi- und Amateurfußball und dem Abbau von versteckten bis hin zu offenen Formen des Sexismus sowie der Homo-, Bi-, Inter- und Trans*feindlichkeit auf allen Ebenen des organisierten Sports.

Der offizielle Anpfiff

Auftakt der Initiative war die Berliner Erklärung: Gemeinsam gegen Homofeindlichkeit – für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport. Sie wurde am 17. Juli 2013 von Bundesminister_innen, Fußballvereinen und Sportverbänden unterzeichnet. Bis Ende 2022 schlossen sich insgesamt 62 Vereine und Institutionen aus allen Ebenen des organisierten Fußballsports sowie Unternehmen an.

Die Taktik

Die Initiative setzte auf Bildungsangebote, um Sexismus sowie Homo-, Bi-, Inter- und Trans*feindlichkeit im Sport abzubauen und die Akzeptanz gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu fördern. Gemeinsam mit Prof. Schweer von der Universität Vechta entwickelte die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld Bildungsmodule für Vereine und Verbände, gerade auch für zentrale Multiplikator_innen und den Nachwuchsbereich. Mit 20 Workshops leistete die Initiative Aufklärungsarbeit in Vereinen der 1. und 2. Bundesliga sowie Vereinen der 3. Liga, der Regionalligen und weiterer Amateurbereiche. 

Thomas Hitzlsperger, ehemaliger Fußball-Nationalspieler, brachte mit seinem Coming-out die öffentliche Diskussion über Homosexualität unter Profisportler_innen voran. Ab 2014 begleitete er die Initiative „Fußball für Vielfalt“ als Bildungsbotschafter.

Der Joker

Vor dem Start der Initiative „Fußball für Vielfalt“ lagen vor allem in Deutschland kaum Forschungsergebnisse zum Thema „Homosexualität und Homofeindlichkeit im Fußball“ vor. Gesicherte Informationen und Daten waren aber die Voraussetzung dafür, um Maßnahmen der Prävention und Intervention zielführend konzipieren und implementieren zu können. Dieses Desiderat hat die Initiative ein Stück weit zu schließen versucht.