Buchcover: "Das Recht auf Vielfalt. Aufgaben und Herausforderungen sexueller Bildung" von Elisabeth Tuider und Martin Dannecker. Das Cover zeigt weiße und lila Schriftelemente auf blasslilanem Grund.Die 9. Hirschfeld Lecture nehmen die Thematisierung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Rahmen der (schulischen) Sexualerziehung in den Blick.

Wie kann Sexualerziehung an Schulen die existierende Vielfalt der Geschlechter, Sexualitäten und Lebensformen aufgreifen und damit (allen) Schüler_innen gerecht werden? Welchen Herausforderungen sieht sich (schulische) Sexualerziehung in Anbetracht von geschlechtlicher und sexueller Diversität gegenüber? Und was können die Aufgaben von Sexualpädagogik in Hinblick auf lesbische, schwule, trans- und intergeschlechtliche Lebensweisen sein? Diese Fragen greifen die 9. Hirschfeld-Lectures der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld mit zwei Vorträgen auf. Prof. Dr. Elisabeth Tuider analysiert die neue Salonfähigkeit von Homophobie und Antifeminismus am Beispiel der medialen und öffentlichen Debatten über die Sexualpädagogik der Vielfalt. Prof. Dr. Martin Dannecker erörtert die Frage, was theoretisch mit dem Begriff Sexualisierung gemeint ist und welche Aufgaben für die Sexualpädagogik durch die Sexualisierung unserer Kultur entstehen.

 

Elisabeth Tuider, Dr. phil., ist Erziehungswissenschaftlerin und Soziologin. Sie lehrt als Professorin an der Universität Kassel, wo sie das Fachgebiet „Soziologie der Diversität unter besonderer Berücksichtigung der Dimension Gender“ leitet. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Geschlechterforschung und den queer-studies, den postkolonial- -und cultural studies, der (Trans)Migrations- und Rassismusanalyse. 2008 hat sie gemeinsam mit Stefan Timmermanns u. a. das Fachbuch „Sexualpädagogik der Vielfalt. Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit“ (BeltzJuventa Verlag) herausgegeben. Andere Publikationen sind bspw. 2008 „QuerVerbindungen. Interdisziplinäre Annäherungen an Geschlecht, Sexualität, Ethnizität“ und 2001 mit Stefan Micheler und Ulf Heidel: „Jenseits der Geschlechtergrenzen. Sexualitäten, Identitäten und Körper in Perspektiven von Queer Studies“. Zuletzt hat sie mehrfach im Sozialmagazin publiziert: Queerfeldein durch die Soziale Arbeit (Sozialmagazin Heft 3/4 2014) sowie Sexualpädagogik (Sozialmagazin Heft1/2 2015).

Martin Dannecker, Dr. phil., ist Sexualwissenschaftler und lehrte als außerordentlicher Professor am Institut für Sexualwissenschaft des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seine Themenschwerpunkte sind männliche Homosexualität, sexuelle Minderheiten und HIV/Aids. Martin Dannecker zahlreiche Sachbücher, darunter mehrere Standardwerke zur Homosexualität, wie u.a. „Der gewöhnliche Homosexuelle. Eine soziologische Untersuchung über männliche Homosexuelle in der BRD“, mit Reimut Reiche, 1974; „Homosexuelle Männer und AIDS. Eine sexualwissenschaftliche Studie zu Sexualverhalten und Lebensstil“ 1990 und „100 Jahre Freuds »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie«. Aktualität und Anspruch, mit Agnes Katzenbach 2005. Seit seiner Emeritierung lebt er in Berlin.

 

Der Vortrag ist 2015 im Wallstein Verlag erschienen.

Zu den bisher erschienenen Hirschfeld Lectures.