Mit großer Trauer nimmt die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld Abschied von Dr. Jens Dobler, der am 13. September 2024 nach schwerer Krankheit gestorben ist und am heutigen Freitag, 1. November in Berlin beigesetzt wurde. Als Historiker und Archivar prägte er die queere Geschichtsforschung in Berlin und hat einen unschätzbaren Beitrag zur Erforschung der Polizeigeschichte und der Verfolgung queerer Menschen geleistet.

Ganz besonders wird uns Jens Dobler auch durch sein jüngstes Forschungsprojekt zur Plünderung und Zerstörung des Instituts für Sexualwissenschaft von Dr. Magnus Hirschfeld durch das NS-Regime in Erinnerung bleiben. Dieses Projekt, dass Jens Dobler seit 2022 leitete, stand auch im Mittelpunkt seines Vortrags bei unserer Gedenkveranstaltung „90 Jahre Zerstörung des Instituts für Sexualwissenschaft“ am 10. Mai 2023 in der Staatsbibliothek zu Berlin. Mit seiner Untersuchung zur Rekonstruktion der verschollenen Sammlungen des Instituts hat er entscheidend zur Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels beigetragen. Er half so, das Gedächtnis der weltweit ersten queeren Emanzipationsbewegung zu bewahren.

Dr. Jens Doblers Vermächtnis ist von großer Bedeutung für die queere Forschung und Erinnerungskultur. Mit seinem leidenschaftlichen Engagement und seiner Hingabe zur wissenschaftlichen Präzision hat er die queere Geschichtsschreibung nachhaltig geprägt. Wir sind ihm für seine Arbeit dankbar und werden ihn in ehrenvoller Erinnerung behalten.

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