PRESSEINFORMATION | Berlin, 04. Juli 2018

„150 Jahre Dr. Magnus Hirschfeld“

Sonderbriefmarke würdigt Magnus Hirschfeld

70-Cent-Gedenkbriefmarke erscheint am 12. Juli 2018 und wird im Centrum Judaicum am 19. Juli 2018 offiziell präsentiert

Ein Höhepunkt der Hirschfeld-Jubiläumsjahre 2018 / 2019: Am 12. Juli 2018 bringt das Bundesministerium der Finanzen anlässlich des 150. Geburtstages von Dr. Magnus Hirschfeld eine 70-Cent-Briefmarke heraus. In einer Veranstaltung im Berliner Centrum Judaicum präsentiert die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld am 19. Juli 2018 gemeinsam mit der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft das neue Sonderpostwertzeichen. Christine Lambrecht, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, stellt die Briefmarke vor. Dr. Anja Siegemund, Direktorin der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Jörg Litwinschuh, Geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH), und Ralf Dose, Geschäftsführer der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V., werden die Gäste begrüßen.

Lucie Veith, Stellvertretende_ Vorsitzende_ des Fachbeirats der BMH, und die Kunst- und Sozialwissenschaftlerin Dr. Corinna Tomberger beleuchten in Kurzvorträgen Hirschfelds emanzipatorische Ansätze für trans- und intersexuelle Personen und die Bedeutung von Hirschfelds Kolleg_innen und Mitstreiter_innen. Sigrid Grajek und Regina Knobel sorgen für den musikalischen Rahmen, Lily Kreuzer vom Verein der Freund*innen des Elberskirchen-Hirschfeld-Hauses (E2H) – Queeres Kulturhaus in Berlin i. Gr. moderiert die Veranstaltung.

Die Hirschfeld-Gedenkbriefmarke kann ab 12. Juli 2018 auch online bestellt werden unter https://shop.deutschepost.de/briefversand/briefmarken/neuerscheinungen

 

Öffentliche Präsentation des Postwertzeichens „150 Jahre Magnus Hirschfeld“

Donnerstag • 19. Juli 2018 • 19:00 Uhr | Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum • Oranienburger Str. 28-30 • 10117 Berlin

Veranstalter: Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten bis zum 12. Juli 2018 unter veranstaltungen@mh-stiftung.de

 

 

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld hat sich zusammen mit der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. seit 2015 intensiv um das Erscheinen einer Sondermarke für Dr. Magnus Hirschfeld bemüht. Jörg Litwinschuh, Geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld: „Das Erscheinen der Gedenkbriefmarke und die damit verbundene Würdigung von Magnus Hirschfeld ist für uns eine ganz besondere Freude. Wir danken dem Expertengremium und dem Bundesminister der Finanzen für diese wichtige Entscheidung und das damit verbundene Signal. Mit der Gedenkmarke wird die Wirkung des Namensgebers unserer Stiftung für Gegenwart und Zukunft in besonderer Form thematisiert. Sie schafft Aufmerksamkeit und einen bleibenden Eindruck in weiten Teilen der Öffentlichkeit. Als kleiner Kulturbotschafter kann sie den Diskurs um Dr. Magnus Hirschfeld in die Gesellschaft tragen.“

Mit Sondermarken werden unter anderem bedeutende Ereignisse, Persönlichkeiten und außergewöhnliches gesellschaftliches Engagement gewürdigt. Zu Magnus Hirschfeld, dessen 150. Geburtstag sich am 14. Mai 2018 jährte, heißt es in einer Information des Bundesfinanzministeriums zur Gedenkbriefmarke: „Magnus Hirschfeld war Arzt, Jude, Sozialdemokrat und schwul. Er kämpfte zeit seines Lebens gegen die rechtliche wie soziale Ungleichstellung der Homosexuellen, forschte zur Vielfalt von Sexualität und Geschlecht und war einer der Hauptinitiatoren der ersten homosexuellen Emanzipationsbewegung der Welt. (…) Magnus Hirschfeld starb 1935 an seinem 67. Geburtstag im Exil in Nizza. Der § 175, gegen den er in Wort und Schrift angekämpft hatte, wurde 1994 aus dem deutschen Strafgesetzbuch gestrichen.“ Für die Gestaltung des neuen Postwertzeichens ist die Wuppertaler Designerin Andrea Voß-Acker verantwortlich.

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Bilderstrecken/Sondermarken/Programm_2018/Juli-18-bildergalerie.html?notFirst=true&docId=204694#photogallery

 

Am 14. Mai 2018 wurde bereits der Lebensleistungen von Dr. Magnus Hirschfeld und seiner Mitkämpfer_innen in einem großen Festakt mit 900 Gästen aus Politik, Wissenschaft, Kirche und Religionsgemeinschaften, Kultur und Gesellschaft im Berliner Haus der Kulturen der Welt gedacht – und damit an historischer Stelle. Dort stand einst das von Hirschfeld 1919 gegründete, später zu Weltruhm gelangte und von den Nationalsozialisten 1933 zerstörte Institut für Sexualwissenschaft. Derzeit läuft die Ausstellung „Erotik der Dinge“ der Forschungsstelle „Kulturgeschichte der Sexualität“ der Humboldt-Universität Berlin im Museum der Dinge (bis 27. August).