Fast 400 zumeist schwule und lesbische Arbeitnehmer_innen haben in einer breit angelegten Umfrage der Universität Karlsruhe/KIT in Kooperation mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) zum ersten Mal umfassend zur
Bedeutung des Themas Diversity Management am Arbeitsplatz, dem Umgang
mit ihrer sexuellen Identität in Unternehmen/Organisationen und bereitgestellten Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und deren Effektivität Stellung bezogen.
Dabei wurde deutlich, dass Unternehmen in großem Maße noch nicht den Anforderungen ihrer LSBTTIQ-Arbeitnehmer_innen gerecht werden.

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Die Studie gibt wichtige Einblicke aus Perspektive der „Betroffenen“:

1.) Das Thema Diversity Management in Unternehmen ist für nahezu alle LSBTTIQ-Teilnehmer_innen (84%) wichtig, aber fast zwei Drittel (63%) sind mit dem Diversity Management in ihrem Unternehmen nicht zufrieden.

2.) Fast die Hälfte der Studienteilnehmer_innen (44%) gibt an, dass sie offen mit ihrer sexuellen Identität im Arbeitsleben umgehen, und weitere 40% outen sich auf Nach-
frage auch bei Kollegen_innen.

3.) Überraschend häufig erfahren LSBTTIQ-Arbeitnehmer_innen Diskriminierung am Arbeitsplatz: 42% berichten, dass sie in irgendeiner Form Diskriminierung aufgrund
ihrer sexuellen Identität erfahren mussten. Besonders häufig wurden Mobbing und Belästigung genannt. Fast ein Viertel (23%) sagen sogar, dass ihre sexuelle Identität
negative Auswirkungen auf ihre Karrierechancen hat.

Besonderes Augenmerk hat die Studie darauf gelegt, welche Maßnahmen Unternehmen zum Management von Vielfalt in Bezug auf LSBTTIQ-Arbeitnehmer_innen anbieten und ob diese aus Sicht der Betroffenen auch greifen. Diese und weitere Informationen würden wir Ihnen gerne auf der Pressekonferenz zur Verfügung stellen und diskutieren, ob es sich bei dem derzeitigen Diversity Management letztendlich um ein Lippenbekenntnis der Unternehmen handelt.

Jörg Litwinschuh, Geschäftsführender Vorstand der BMH, wird die Veranstaltung eröffnen. Daraufhin werden Herr Prof. Dr. Hagen Lindstädt und Alexander Merklein von der Uni Karlsruhe/KIT die Studienergebnisse präsentieren. Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, schließt sich mit Schlussfolgerungen für private und öffentliche Arbeitsgeber an. Zusätzlich wird Albert Kehrer, Vorsitzender des Vorstands der PROUT AT WORK Foundation, bei Fragen und Diskussionen bereitstehen. Im Anschluss an die Pressekonferenz stehen alle Verantwortlichen gerne für Interviews zur Verfügung.

In Kürze

STUDIE ZU LSBTTIQ DIVERSITY MANAGEMENT IN UNTERNEHMEN – ist diversity nur ein Lippenbekenntnis der wirtschaft?

Datum Donnerstag, 12.11.2015
Zeit 11:00 Uhr Pressekonferenz, anschließend Möglichkeit
zu Interviews bei Getränken und einem kleinen Imbiss
Ort Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, Mohrenstraße 34, 10117 Berlin

Anmeldung Es wird um Voranmeldung an jessica.preiss@mh-stiftung.de bis
zum 06.11.2015 gebeten, da die Plätze begrenzt sind.

Gastgeber

Jörg Litwinschuh, Geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld

Gäste

Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Prof. Dr. Hagen Lindstädt
, Leiter des Instituts für Unternehmensführung an der Universität Karlsruhe (TH)/KIT
Albert Kehrer, Vorsitzender des Vorstands der PROUT AT WORK Foundation
Alexander Merklein, Projektleiter der Diversity-Studie und Doktorand am Lehrstuhl für Unternehmensführung an der Universität Karlsruhe (TH)/KIT

Über die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH)

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) wurde im Oktober 2011 durch die Bundes-republik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium der Justiz, errichtet und hat ihren Sitz in Berlin. Die Arbeit der Stiftung konzentriert sich auf die Bereiche Bildung, Forschung und Erinnerung. Benannt ist sie nach Magnus Hirschfeld (1868-1935), Arzt, Sexualforscher und Mitbegründer der ersten deutschen Homosexuellenbewegung. Die BMH hat zum Ziel, an ihren Namensgeber zu erinnern, Bildungs- und Forschungsprojekte zu initiieren und einer gesellschaftlichen Diskriminierung von LSBTTIQ in Deutschland entgegenzuwirken.

Kontakt für Presseanfragen/Bildmaterial

Holger Wetzel
Holger Wetzel Kommunikation
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