„Gleich-Geschlechtliche Erfahrungswelten“

Auf Bundesebene hat es bislang keine in ihrer Bedeutung vergleichbare Veranstaltung gegeben: Unter dem Titel „Gleich-Geschlechtliche Erfahrungswelten“ präsentiert der erste Wissenschaftskongress der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) aktuelle Forschung in Bezug auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* (Abkürzung: LSBTI*). Rund 250 Teilnehmer_innen werden vom 28. bis 30. November in Berlin zusammenkommen und sich mit Forschungsperspektiven zwischen Geschichte und Psychologie, Politik und Recht, sozialen Bewegungen und Kultur, Kunst und Medien auseinandersetzen. Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, betont in ihrem Grußwort zum Kongressprogramm die Bedeutung dieser Forschung für eine liberalere Gesellschaft: „In diesem Sinne zielt der Kongress ‚Gleich-Geschlechtliche Erfahrungswelten‘ sowohl auf den Austausch innerhalb der Wissenschaft als auch darauf, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Öffentlichkeit zu tragen und eine Debatte auszulösen, die zu mehr Gerechtigkeit im Umgang mit Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung beiträgt.“ Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Geschäftsführende Bundesministerin der Justiz und Vorsitzende des Kuratoriums der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, wird am Abend des ersten Kongresstages zu den Teilnehmer_innen sprechen.

Impulse für die Forschung von morgen.

Der Kongress präsentiert ein breites Spektrum wissenschaftlicher Projekte zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Im Programm finden sich Vorträge zu LSBTI*-Lebenssituationen in Vergangenheit und Gegenwart, Perspektiven in Forschung und Bildung, Homo- und Transphobie sowie zu Auswirkungen von Stigmatisierungen. Die Teilnehmer_innen diskutieren die Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit in den Medien, in Kunst und Kultur. Ein weiterer Programmschwerpunkt sind historische Forschungsarbeiten wie die Verfolgung von gleichgeschlechtlichen Lebensweisen im Nationalsozialismus. Jörg Litwinschuh, Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld betont: „Die Wissenschaftler_innen können sich vernetzen, neue Kontakte knüpfen und Forschungslücken darstellen. Darauf baut die weitere Arbeit unserer Stiftung auf.“

Interdisziplinarität. Partizipation. Interaktion.

Das wissenschaftliche Programm an den drei Kongresstagen ist breit gefächert: Es umfasst acht Symposien mit 35 Vorträgen, vier Podiumsdiskussionen und eine Postersession mit 26 wissenschaftlichen Projekten. Ein Höhepunkt ist die Hirschfeld-Lecture von Prof. Jeffrey Weeks aus London zum Thema „Sexuelle Gleichberechtigung: Gender, Sexualität und homosexuelle Emanzipation in Europa“. Die Kongressorganisator_innen bieten dem Publikum vor Ort ein „Kongressformat auf Augenhöhe“. An den drei Nachmittagen findet im Plenum eine moderierte Reflexion zu den wissenschaftlichen Themen des Kongresses statt. Dr. Janine Dieckmann von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld erklärt: „Die persönlichen und beruflichen Erfahrungswelten der Teilnehmer_innen sind uns besonders wichtig.“ Doch nicht nur das Publikum vor Ort nimmt an der Debatte aktiv teil: Der Kongress wird von einem Weblog begleitet, in dem auch das Internetpublikum mitdiskutieren kann.

Veranstalterin: Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) wurde im Oktober 2011 durch die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium der Justiz (BMJ), errichtet und hat ihren Sitz in Berlin. Die Arbeit der Stiftung konzentriert sich auf die drei Bereiche Forschung, Bildung und Erinnerung. Benannt ist die Bundesstiftung nach Magnus Hirschfeld (1868-1935), Arzt, Sexualforscher und Mitbegründer der ersten deutschen Homosexuellenbewegung. Im Mai 2013 jährte sich die Zerschlagung seines Berliner Instituts für Sexualwissenschaft durch die Nationalsozialisten zum 80. Mal. Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld hat zum Ziel, an ihren Namensgeber zu erinnern, Bildungs- und Forschungsprojekte zu fördern und einer gesellschaftlichen Diskriminierung von LSBTI* in Deutschland – auch durch eigene Projekte – entgegenzuwirken. Die Stiftung will dabei die Akzeptanz von Menschen mit einer nicht-heterosexuellen Orientierung in der Gesellschaft insgesamt fördern. Gleiches gilt für Menschen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren bzw. sich nicht ausschließlich als Mann oder Frau definieren.

Der 1. LSBTI*-Wissenschaftskongress „Gleich-Geschlechtliche Erfahrungswelten“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert (Förderkennzeichen 0FP1301).

 

1. LSBTI*-Wissenschaftskongress „Gleich-Geschlechtliche Erfahrungswelten“

Berlin | 28. bis 30. November 2013

dbb forum berlin | Friedrichstraße 169/170 | 10117 Berlin

www.hirschfeld-kongress.de

Kongressblog: www.hirschfeld-kongress.de/blog

Die Plätze für Kongressteilnehmer_innen sind ausgebucht. Für die Hirschfeld-Lecture von Prof. Jeffrey Weeks am 29. November um 19.30 Uhr ist keine Voranmeldung notwendig.

Journalist_innen können sich bis zum 27. November 2013 unter akkreditierung@hirschfeld-kongress.de anmelden. Die Anmeldung wird schriftlich bestätigt.

Gerne vermitteln wir Ihnen Interviewpartner_innen.

Pressekontakt:

Holger Wetzel
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