Recha Tobias geb. Hirschfeld in Kolberg, undatiert (Quelle: Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V..)
Recha Tobias geb. Hirschfeld in Kolberg, undatiert (Quelle: Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V..)

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Ostersamstag 2013 wird der Kölner Künstler Gunter Demnig auf Initiative der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. einen Stolperstein für Recha Tobias, die älteste Schwester Magnus Hirschfelds, verlegen. Recha Tobias wurde 1857 in Kolberg (heute Kołobrzeg) geboren. Sie wohnte ab 1927 für etliche Jahre im Nachbargebäude des Berliner Instituts für Sexualwissenschaft unter der Adresse In den Zelten 9a. Hier vermietete sie mehrere Zimmer einer großen Wohnung, deren hinteren Trakt sie selbst nutzte. Einer ihrer bekanntesten Untermieter war der britische Schriftsteller Christopher Isherwood. Recha Tobias wurde im August 1942 nach Theresienstadt deportiert und kam dort am 28. September 1942 ums Leben.

Das Gebäude In den Zelten 9a wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, die Ruine später abgetragen. In unmittelbarer Nachbarschaft des einstigen Instituts für Sexualwissenschaft wurde zur Internationalen Bauausstellung „Interbau“ 1957 die Kongresshalle („Schwangere Auster“) errichtet. Das Gebäude ist seit 1989 Sitz des Hauses der Kulturen der Welt und damit ein viel besuchter Ort für zeitgenössische internationale Kunst.

Der Stolperstein für Recha Tobias wird am 30. März 2013 um 12:05 Uhr vor dem Haus der Kulturen der Welt verlegt. Die Adresse lautet John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin. Alle Interessierten sind herzlich willkommen!

Autor: Raimund Wolfert/Bundesstiftung Magnus Hirschfeld