Am 15. November 2021 startet die neue Crowdsourcing-Kampagne des coronarchivs, die sich explizit an Bürger_innen aus der LSBTIQ*-Community richtet. In Kooperation mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld sind lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche, queere und asexuelle Personen dazu aufgerufen, ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der „Corona-Krise“ auf www.coronarchiv.de einzureichen.
„Menschen und Gruppen, die schon vorher sozial benachteiligt waren, sind von den Einschränkungen in der Pandemie stärker betroffen“, stellt Dr. Daniel Baranowski, Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, fest. Damit verweist er auf eine jüngst erschienene Studie der Stiftung, die auf Basis der Online-Befragung die Auswirkungen der Pandemie auf LSBTIQA+ untersuchte.
„Deine LSBTIQ*-Corona-Story!“ fragt explizit nach ganz persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen der LSBTIQ*-Community. „Ziel unserer Kampagne ist es, diese Geschichten für die Zukunft zu sammeln und sichtbar zu machen“, so Projektmitarbeiter Luca Jacobs von der Universität Hamburg. „Wir haben hier eine historische Chance, um die Quellen für die zukünftige Forschung live zu sammeln. Irgendwann ist die Pandemie vorbei. Wie in Zukunft von der Pandemie gesprochen und über sie gedacht wird, hängt wesentlich davon ab, welche Zeitzeugnisse erhalten bleiben.“
Das coronarchiv ist ein offenes Online-Archiv der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen. Seit Ende März 2020 können alle Bürger_innen ihre Erlebnisse, Erinnerungen und Fundstücke dokumentieren. Über 5.000 Menschen haben bereits mitgemacht. Damit ist das coronarchiv innerhalb eines Jahres zu einer der weltweit größten digitalen Sammlungen zur Pandemie geworden. Es ist auf Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Türkisch erreichbar. Beiträge können unter dem eigenen Namen oder unter Pseudonym eingereicht werden.
Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld hat die Aufgabe Bildungs- und Forschungsprojekte zu fördern und einer gesellschaftlichen Diskriminierung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen sowie queeren Personen (Abkürzung: LSBTIQ*) in Deutschland entgegenzuwirken. Die Stiftung will dabei die Akzeptanz von Menschen mit einer nicht-heterosexuellen Orientierung in der Gesellschaft insgesamt fördern. Gleiches gilt für Menschen, die sich nicht ausschließlich als Mann oder Frau definieren.
Ergebnisbericht der Studie „Auswirkungen der Corona-Pandemie“ auf LSBTIQA+“ der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (2021) zum Download
Pressekontakt des Coronarchivs an der Universität Hamburg:
Prof. Dr. Thorsten Logge (Fachbereich Geschichte, Arbeitsfeld Public History)