Being Bi – Bisexualität zwischen Unsichtbarkeit und Chic

Veranstalterin: Bundesstiftung Magnus Hirschfeld in Kooperation mit BiNe (Bisexuelles Netzwerk e. V.)

 

 

Wer bestimmt, was Bisexualität oder wann wer bisexuell ist? Warum bestimmen bisexuelle Stimmen so wenige Debatten, wo es doch die zugrundliegende Bestimmung aller Menschen zu sein scheint:

„Besteht neben der Zuneigung zum eigenen keine sexuelle Abneigung gegen das andere Geschlecht, ziehen also Personen beiderlei Geschlechts an, so sprechen wir von Bisexualität, innerhalb derer die homosexuelle oder heterosexuelle Komponente das Übergewicht haben kann“, schreibt Magnus Hirschfeld 1914 in seinem Hauptwerk Die Homosexualität des Mannes und des Weibes. Daraus leitet sich letztlich die für Hirschfeld zentrale Vorstellung der sexuellen Zwischenstufen als grundsätzlicher Bisexualität eines jeden Menschen ab. Heutzutage könnten Hirschfelds Ausführungen erweitert werden auf ein Verständnis von sexuellem Begehren, das auch nicht-binäre Personen mit einschließt, wie bei Pansexualität.

Wenn Menschen demnach also grundlegend bisexuelle Wesen sind, warum begegnet uns das Thema dann so selten? Einerseits sind bisexuelle Menschen in der Alltagswelt und in Community-Debatten kaum als solche sichtbar, andererseits jedoch scheinen sich Prominente durchaus bereitwillig zu ihrer Bisexualität zu bekennen. Woher rührt dieser eigenartige Widerspruch zwischen Unsichtbarkeit und Chic? Und: Wo steht eigentlich das B im Verhältnis zu LSTTIQ? Die 13. Hirschfeld Lecture versucht Antworten auf genau diese Fragen zu finden.

Gemeinsam mit dem Bisexuellen Netzwerk begegnen wir dem Thema Bisexualität aus zwei Blickwinkeln: Heinz-Jürgen Voß stellt theoretische Zugänge zu Fragen geschlechtlicher und sexueller Entwicklung vor und beschäftigt sich aus einem kultur- und sexualwissenschaftlichen Blickwinkel mit menschlicher Sexualität. Aus soziologischer Perspektive spricht Kim Ritter ausgehend von lebensgeschichtlichen Interviews über die alltäglichen Lebensentwürfe und Erfahrungen bisexueller Menschen zwischen Anerkennung und Missachtung.

 

Datum: 12. Oktober 2018, 19:00 Uhr

Ort: Südpunkt, Pillenreuther Straße 147, 90459 Nürnberg